Sehenswürdigkeiten und Bauwerke

Drei weitere, heute noch vorhandene Peileinrichtungen für die Schifffahrt entstanden 1872 nach dem deutsch-französischen Krieg. Das Große Kaap[27] und das Kleine Kaap oder Westkaap[28] befinden sich auf dem Westland und sind historische Baken aus roten Klinkern, die mit hölzernen Toppzeichen ausgerüstet sind. Sie sind 23,4 Meter und 11,7 Meter hoch. Die Baken mussten im Dreipunktverfahren angesteuert werden, so dass die Ansteuerungstonne Osterems auf der Linie „Großes Kaap – Alter Leuchtturm“ und die Ansteuerungstonne Westerems auf der Linie „Kleines Kaap – Alter Leuchtturm“ liegen musste. Am Nordostende der Insel steht eine weitere steinerne Bake. Die Ostbake steht auf einer 7,5 Meter hohen Düne in den Ostlanddünen und ist 19 Meter hoch.[29]
Siehe auch: Liste der Baken auf den Ostfriesischen Inseln
Seit 1917 befindet sich im Inselinnern das Emmich-Denkmal für den 1915 verstorbenen General der Infanterie Otto von Emmich.
Emmich-Denkmal (Ausschnitt)
Seit 1989 liegt das ehemalige Feuerschiff Borkumriff im Borkumer Schutzhafen vor Anker. Es wurde am 15. Juli 1988 als letztes deutsches Feuerschiff außerdienst gestellt und dient seither als Informationseinrichtung für den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Die technische Betreuung des Nationalparkschiffes erfolgt durch den Förderverein Borkumriff. Das Schiff ist ganzjährig für Besucher geöffnet.
Das Heimatmuseum Dykhus (=Deichhaus) liegt in unmittelbarer Nähe des Alten Leuchtturmes. Der Zugang zum Heimatmuseum führt durch ein Tor, das durch zwei hoch aufgerichteten Kinnladen eines Wales gebildet wird. Die Walknochen erinnern an die frühere Tradition der Borkumer als Walfänger. Das Museum zeigt verschiedene Abteilungen und Zimmer, in denen die wechselvolle und interessante Geschichte Borkums in zahlreichen Exponaten ausstellt sind. Das Museum wird durch den Heimatverein der Insel Borkum e.V. betreut und betrieben. Auf Borkum zeugen noch heute Zäune aus Walkinnladenknochen vom Walfang. In der Wilhelm-Bakker–Straße befindet sich das ehemalige Haus des erfolgreichsten Borkumer Walfängerkapitäns Roelof Gerritsz Meyer. Sein Grundstück ist mit einem Zaun aus Walkinnladen umgeben, die er von seinen Walfangfahrten 1715–1782 mitgebrachte. Die Überbleibsel verwittern langsam. Deshalb setzt sich der Borkumer Heimatverein seit einigen Jahren für den Erhalt der Kinnladen ein.[30]
In den Gebäuden der ehemaligen Marine-Seemannschaftslehrgruppe der Bundeswehr, die bis in die 1990er Jahre ein bedeutender Marinestützpunkt und größter Arbeitgeber der Insel war, betreibt das Deutsche Jugendherbergswerk seit Oktober 1996 die Jugendherberge „Am Wattenmeer“. Mit 530 Betten und einem rund 20 Hektar großen Gelände ist sie die größte ihrer Art in Europa.
Das Schwimmbad Gezeitenland war zu seiner Einweihung das größte Meerwasser-Wellenhallenbad in Europa. Seit seinem Umbau und Wiedereröffnung im Sommer 2005 wird es als modernes „Freizeitbad“ und „Spaßbad“ genutzt. Eine Wellenfunktion gibt es jetzt nicht mehr. An der Strandpromenade zwischen dem Nordbad und dem Jugendbad liegt der nordwestlichste Landpunkt Deutschlands. Er ist durch einen symbolischen Grenzpfosten markiert und mit Informationstafeln versehen.

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