Sehenswürdigkeiten und Bauwerke

Aufgrund seiner Lage in der Emsmündung wurden auf Borkum bereits frühzeitig Seezeichen zur Kennzeichnung des Emsfahrwassers errichtet. Heute befinden sich gleich drei Leuchttürme und weitere Peileinrichtungen auf der Insel.
1576 wurde der heute noch bestehende Alte Leuchtturm erbaut. Er ist damit das älteste Gebäude der Insel und ihr Wahrzeichen. Der 45 Meter hohe, rechteckige Turm entstand auf dem Fundament des alten Borkumer Kirchturms und diente anfangs nur als Tagesmarke. Erst 1817 erhielt der „Alte Leuchtturm“ eine Leuchtquelle, die mit Hilfe von Parabolspiegeln und 27 Öllampen betrieben wurde. Im Februar 1879 wurde das Leuchtfeuer des Leuchtturms durch einen Brand im Turm zerstört. Dank seiner soliden Bauart konnte der Turm erhalten werden und dient heute noch als Aussichtsturm.[23]
Der Neue Leuchtturm Borkum befindet sich an der Westseite der Insel und entstand 1879 in der Rekordzeit von nur sechs Monaten nach dem Brand des alten Leuchtturms. Der immer noch aktive Leuchtturm dient seit dem 15. November 1879 zur Orientierung vor der Emsmündung. Gleichzeitig trägt der Leuchtturm seit dem 1. Oktober 1891 ein Quermarkenfeuer mit dem Namen Westerems, das einen Kurswechsel für die in der Außenems fahrenden Schiffe vom Westeremsfahrwasser in das Randzelgat anzeigt.[24] Beim Bau des 60,3 Meter hohen runden Turms wurden rund 1,5 Millionen schwarzbraune Ziegelsteine verbaut. Bis zu seiner Spitze führen 315 Treppenstufen. Bei seiner Inbetriebnahme erhielt der Leuchtturm eine drei Meter hohe Drehlinsenleuchte. Nach einer Umrüstung im Jahr 2004 besitzt er heute sechs große Linsenfelder, die drei Strahlenpaare mit einer Lichtstärke von 2 Millionen Candela pro Strahl erzeugen. Die Nennreichweite beträgt 24,4 Seemeilen (= 40 Kilometer). Trotz der beeindruckenden Werte wird das Leuchtfeuer lediglich mit einer einzelnen 400 Watt Halogen-Metalldampflampe betrieben.[25] Der Leuchtturm ist täglich während der Saison geöffnet und kann besichtigt werden.
Der Kleine Leuchtturm Borkum am Südstrand ist der dritte Leuchtturm auf Borkum und wurde 1888/1889 als Leitfeuer für die beiden Ansteuerungsfahrwasser der Ems, das Hubertgat und die Westerems, errichtet.[26] Der rotweiße Leuchtturm wurde als Prototyp einer Reihe von insgesamt neun in Deutschland gebauten Leuchttürmen in Fertigbauweise errichtet. Seinen Beinamen „der Elektrische“ erhielt er für die Tatsache, dass er der erste für den elektrischen Betrieb gebaute Leuchtturm in Deutschland war. Der Leuchtturm ist aus einzelnen, 27 Millimeter starken Segmenten aus Gusseisen, so genannten Tübbingen zusammengesetzt. Der Turm erreicht eine Gesamthöhe von 32 Metern. Er wurde im Sommer 2003 außer Dienst gestellt, da sich die Fahrwasser im Bereich der Emsmündung durch Sandverlagerung verändert hatten. Seit 1970 dient der Turm außerdem noch als Antennenträger für das Verkehrssicherungssystem Ems, das in deutsch-niederländischer Kooperation betrieben wird.

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